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Wohn- und Geschäftshaus

Nachhaltig saniert

13.11.2022

Baujahr: 1910

Karlsruhe

Kompakt

Gehört zu FDC-Teilnehmer: Eric Bellwon
Art des Objekts: Wohnhaus- und Geschäftshaus
Fläche des Objekts: 480 m²
Baujahr: 1910

Wohn- und Geschäftshaus

Die Weststadt zählt zu den begehrtesten Wohnlagen in Karlsruhe. Die Bebauung des Quartiers stammt zu großen Teilen noch aus der Gründerzeit und ist trotz zahlreicher Kriegsschäden weitgehend erhalten geblieben. Zum Altbaubestand zählt auch das aus dem Jahr 1910 stammende Wohn- und Geschäftshaus an der Ecke Nuitstraße/Rheinstraße, dessen Straßenansicht vor allem durch die harmonische Gestaltung der Putzfassaden sowie durch den zur Straßenkreuzung leicht vorstehenden Erker im ersten Obergeschoss geprägt wird. Der L-förmig geschnittene Wohnblock umfasst zwei Hauseingänge mit insgesamt drei Vollgeschossen sowie einem nicht zu Wohnzwecken ausgebauten Dachgeschoss. In Richtung Norden findet sich außerdem eine Ladenzeile im Erdgeschoss.

Wasserschaden und Inspektion der Dachfläche

Aufgrund von Feuchtigkeitsschäden in einer der insgesamt 11 Nutzereinheiten ist zuletzt eine Sanierung der flach geneigten Dachfläche des Gebäudes durchgeführt worden. Im Zuge der Modernisierung wurde die zuvor mit kleinformatigen Bitumenschindeln abgedichtete Holzbalkendecke entsprechend den gesetzlichen Vorgaben gedämmt und mit einer neuen zweilagigen Bitumenabdichtung effektiv gegen Feuchtigkeit geschützt.

Im Vorfeld der Maßnahme war zunächst eine Überprüfung der nicht ausgebauten Speicherbereiche sowie der um rund 25 Grad geneigten Dachfläche erfolgt. Der beauftragte Sachverständige und KfW-Energieeffizienz-Experte Eric Bellwon aus Wörth hatte dabei festgestellt, dass sich der Dachaufbau trotz vorhandener Feuchtigkeitsspuren und Ausblühungen insbesondere im Bereich von Bauteildurchdringen letztlich noch in einem altersgerecht ordentlichen Gesamtzustand befand. Aufgrund der nicht vorhandenen, seit Anfang 2016 aber gesetzlich vorgeschrieben Wärmedämmung und der ungewissen Erfolgsaussichten hatte er jedoch empfohlen, von einzelnen Teilreparaturen abzusehen und die Holzbalkendecke stattdessen ganzheitlich zu modernisieren.

Dachabdichtung mit Bitumen

Mit der Umsetzung der erforderlichen Dachinstandsetzungsarbeiten waren anschließend das Unternehmen Bihler Gmbh aus Pforzheim und als Sub-Unternehmer die Firma Azzaro Dach-Abdichtungen aus dem nahe gelegenen Ispringen beauftragt worden. In einem ersten Schritt musste zunächst der bestehende Dachaufbau bis auf die Holzverschalung abgetragen werden. In Teilbereichen war dabei eine Erneuerung und Ausbesserung von schadhaften Flächen erforderlich. Anschließend konnte das dreiköpfige Fachhandwerker-Team mit der Ausführung der neuen Abdichtung auf einer Fläche von 482 Quadratmetern beginnen. Als untere Lage wurde eine Elastomerbitumen-Kaltselbstklebebahn mit variabler Nahtfügetechnik als Notabdichtung auf der Holzschalung befestigt. Direkt darüber wurde eine hochwertige Polymerbitumen-Schweißbahn mit einer mechanisch hochbelastbaren und dimensionsstabilen Kombinationsträgereinlage vollflächig verschweißt. Eine besondere Herausforderung bildeten dabei die Anschlüsse an die vorhandenen First-, Kehl- und Gratbereiche sowie an die neu integrierten Lichtkuppeln und Lüfter.

Im Rahmen der Blecharbeiten wurden anschließend neue Regenrinnen, Fallrohre und Traufbleche aus Zinkblech montiert. Im letzten Schritt konnte dann die Dämmung der Speicherbodenfläche mit einer 140 Millimeter starken PU-Hartschaumdämmung erfolgen. Nach insgesamt dreiwöchiger Tätigkeit vor Ort konnten die Dachinstandsetzungsarbeiten damit im Frühjahr 2020 abgeschlossen werden: „Im Zusammenspiel der verschiedenen Maßnahmen ist sichergestellt, dass die Bausubstanz des Hauses langfristig gegen Feuchtigkeitsschäden gesichert ist und außerdem die gesetzlichen Anforderungen an eine moderne Dämmung erfüllt sind“, fasst Eric Bellwon den Erfolg der Maßnahme zusammen. „Statt einem U-Wert von zwei Watt pro Quadratmeter und Jahr betragen die Wärmeverluste jetzt lediglich noch 0,23 Watt pro Quadratmeter und Jahr.“

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