Name des Begriffes: Schweißbahn

Beschreibungen des Begriffes:

Schweißbahnen

Schweißbahnen sind ein bahnenförmiger Abdichtungsstoff aus Trägereinlagen mit beidseitigen Bitumendeckschichten, auch Bitumenbahn genannt. Vorzugsweise werden Schweißbahnen für die Abdichtung von Flachdächern verwendet. Doch auch zur Bauwerksabdichtung werden sie eingesetzt.

Was ist eine Schweißbahn?

Bitumen-Schweißbahnen sind ein lange bewährter, bahnenförmiger Abdichtungsstoff. Sie bestehen im Wesentlichen aus Bitumendeckschichten, Trägereinlagen und einer mineralischen Bestreuung. Diese Bestandteile bestimmen die jeweiligen Eigenschaften der Bahn. Schweißbahnen werden bei der Ausführung von Dachaufbauten mit Abdichtungen verwendet für flache sowie flachgeneigte, genutzte und ungenutzte Dächer. Außerdem kommen sie auch bei der Bauwerksabdichtung zum Einsatz. Die Bezeichnung der Bahnen besteht aus Kurzzeichen für Anwendungstypen, Eigenschaftsklassen und Produktmerkmalen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Schweißbahn und einer Dachdichtungsbahn?

Bei Schweißbahnen befindet sich das zur Verklebung benötigte Bitumen in der unteren Bitumendeckschicht. Dadurch kann eine Schweißbahn mit einem Propangasbrenner aufgeschweißt werden. Im Gegensatz dazu, muss eine Dachdichtungsbahn mit Bitumenklebmasse im Gießverfahren aufgebracht werden.

Was sind die Vorteile einer Schweißbahn?

Schweißbahnen sind hoch belastbar und haben sich jahrzehntelang als Abdichtungsmaterial bewährt. Die heute verwendeten Bitumenmassen sind das Ergebnis einer fortlaufend optimierten Produktentwicklung. Gleiches gilt für die Trägereinlagen: sie bestehen aus verstärkten Glasvliesen, gewebten Glasfäden, Kunststoffspinnvliesen sowie aus der Kombination dieser Werkstoffe. Träger und Bitumendeckschichten sind perfekt aufeinander abgestimmt, damit die Abdichtungsbahnen dauerhaft allen Beanspruchungen standhalten, denen Flachdachkonstruktionen ausgesetzt sind.

Außerdem geht es bei der Produktentwicklung immer auch darum, die handwerksgerechte Verarbeitung der Bahnen für den Einsatz unter rauen Baustellenbedingungen weiter zu optimieren. Die Qualität polymermodifizierter Bitumen-Schweißbahnen lässt sich direkt an den technischen Eigenschaften der Bahnen, insbesondere den thermischen und mechanischen Gegebenheiten, ablesen. Eine hohe Materialqualität in Verbindung mit fachgerechter Verarbeitung bilden die Basis einer dauerhaft funktionsfähigen Abdichtung.

Die Vorteile reichen von Langlebigkeit/Alterungsbeständigkeit über Wartungs- und Sanierungsfreundlichkeit, hohe Perforationsfestigkeit sowie Temperaturbeständigkeit (kein Shattering), Verarbeitungssicherheit und Beständigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme bis hin zu Umweltverträglichkeit und Unterlaufschutz durch Abschottung.

Wofür werden Schweißbahnen eingesetzt?

Bitumen-Schweißbahnen sind in Deutschland das am häufigsten gewählte Abdichtungsmaterial für Flachdachabdichtungen. Circa 2/3 aller flachen oder flachgeneigten Dächer sind mit Bitumenbahnen abgedichtet. Aber auch für Bauwerksabdichtungen werden Schweißbahnen als Abdichtungsmaterial gegen eindringendes Wasser verwendet. Schweißbahnen für die Bauwerksabdichtung bieten den Vorteil der definierten Dicke eines bahnenförmigen Abdichtungsmaterials und der hohen mechanischen Belastbarkeit. Zu Bauwerksabdichtungen zählen erdberührte Bauteile, befahrbare Verkehrsflächen, Innenräume sowie Behälter und Becken.

Wie werden Bitumen-Schweißbahnen hergestellt?

Die Herstellung von Bitumen-Schweißbahnen ist geprägt von strengsten Qualitätsanforderungen. In den modernen Produktionsanlagen der Bitumenbahnen-Hersteller findet der Herstellungsprozess von modernen High-Tec-Bitumenbahnen stets unter permanenten Kontrollen statt. Ständige Dickenmessungen garantieren die hohe Qualität der fertigen Bahnen. Die jährliche Produktionsmenge der deutschen Bitumenbahnen-Hersteller liegt bei fast 170 Mio. Quadratmeter. Die einzelnen Maschinenabschnitte haben jeweils ganz spezielle, relevante Funktionen.

Im ersten Schritt bei der Produktion von Bitumenbahnen werden die Trägerrollen (Ballen) mittels Rollenblock in die Produktionsanlage eingeführt. Hier erfolgt ebenfalls das Ankleben jeweils neuer Bahnen. Der Ausgleichshang dient als Reservoir, der die Produktionsgeschwindigkeit gegenüber dem „Stop beim Ankleben der neuen Bahn“ kompensiert. In der darauffolgenden Imprägnierphase wird die Trägereinlage mit Bitumen getränkt. In der Beschichtungsphase wird die Trägereinlage beidseitig mit dem entsprechenden Deckbitumen versehen. Außerdem erfolgt die jeweilige Belegung mit den Deckschichten, z. B. Sand, Schiefer, Talkum, Granulat, Trennfolie. Auf der Kühlstrecke wird die fertige Bitumenbahn so stark abgekühlt, dass sie danach ohne störenden Staucheffekt aufgewickelt werden kann. Der Ausgleichshang fungiert als Reservoir, der die Produktionsgeschwindigkeit gegenüber dem „Stop beim Abschneiden“ und Ausstoßen der fertigen Bahnenrolle ausgleicht. Abschluss des Produktionsablaufs ist die Konfektionierung, die halbautomatisch oder vollautomatisch durchgeführt werden kann. Während die Dach(abdichtungs)bahnen grundsätzlich in Rollen von 10 Metern Länge gewickelt werden, haben Bitumenbahnen allgemein eine Länge von 5 Metern. Die Rollen werden mittels Tapes oder auf dem Wickelpapier gekennzeichnet, palettiert und schrumpffolienverpackt. 

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