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Deutsche Bank

Nachhaltig saniert: Wiedereröffnung der Deutsche-Bank-Türme in Frankfurt

13.10.2022

Baujahr: 1984

Frankfurt am Main

© Deutsche Bank Frankfurt, Fotoquelle: Deutsche Bank

Kompakt

Objekt: Neue Deutsche Bank-Türme / Sanierung eines Bestandsgebäudes
Standort: Taunusanlage 12, Frankfurt am Main
Bauherr: Deutsche Bank AG
Planung: MBA Mario Bellini Architects S.r.l., Mailand
Technischer Architekt: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Frankfurt
Bauzeit: Erbaut 1979-1984
Komplettsanierung: Dezember 2007 - Februar 2011

Deutsche Bank

Das Deutsche-Bank-Hochhaus gehört zu den bekanntesten Gebäuden in Deutschland. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 1984 hat sich der markant gestaltete Komplex als einprägsames Logo für das weltweit agierende Finanzunternehmen und als fester Bestandteil der Frankfurter Skyline etabliert. Der Entwurf des Gebäudes stammt aus der Feder des vor Ort ansässigen Büros ABB Architekten, Walter Hanig, Heinz Scheid, Johannes Schmidt. Er setzt sich zusammen aus einem viergeschossigen Sockelbau („Breitfuß“) mit seinen sternförmig angeordneten Flügeln und den beiden schlank aufragenden, jeweils 155 Meter hohen Türmen mit ihren verspiegelten Glasfassaden.

Nach rund 20-jähriger Nutzung hatte die Deutsche Bank 2006 beschlossen, das in Stahlbetonkonstruktion errichtete Gebäude grundlegend zu modernisieren und energetisch zu optimieren. Aus dem kurz darauf ausgeschriebenen Wettbewerb war schließlich der Mailänder Architekt Mario Bellini als Sieger hervorgegangen; die Ausführung des Entwurfes wurde durch das Frankfurter Büro von Gerkan, Marg & Partner realisiert.

Einer der Schwerpunkte der Planung war die Vorgabe, das Gebäude stärker zu öffnen. So wurden Geschossdecken herausgeschnitten und das Dach des Eingangsbereiches verglast, um Tageslicht ins Foyer dringen zu lassen und einen Blick von dort hinauf zu den Türmen zu ermöglichen. Außerdem wurde die Kontur der Türme als Innenfassade nach unten weiter geführt, um „die Türme so auf den Boden zu stellen“, wie Mario Bellini erklärt.

Darüber hinaus stand vor allem die Senkung des Energieverbrauchs im Vordergrund. Ein wichtiger Baustein dazu war die grundlegende Erneuerung der Außenhülle entsprechend der vertrauten Optik, die eine Reduzierung des Wärmeverlustes um rund 65 Prozent ermöglicht. Im Verbund mit weiteren Maßnahmen wie der Rückgewinnung von Abluftwärme sowie dem Einsatz von Solarkollektoren gelang es so, das Gebäude nach dem DGNB-Gütesiegel in Gold und als „Greenbuilding“ nach dem amerikanischen LEED-Platin-Standard zu zertifizieren.

Die Dachflächen als wichtiger Baustein des Energiekonzeptes

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Sanierung war die Abdichtung der vorhandenen, rund 12.000 Quadratmeter großen Flachdachflächen. Oberhalb der Stahlbetondecke des Daches wurden dabei entsprechend der Konstruktion als Warmdach zunächst eine Dampfsperre zum Schutz gegen diffundierende Feuchtigkeit und eine effektive Wärmedämmung aufgebracht. Für die sichere Abdichtung sorgen schließlich hochwertige Elastomerbitumenbahnen. Das Material bietet nicht nur ein gutes Langzeitverhalten, sondern ermöglicht auch eine problemlose Wartung.

Großes Know-how bei der Dachabdichtung erforderten insbesondere die Anschlüsse der Bitumenbahnen an die vorhandenen Technikaufbauten und Dachabläufe. Eine Besonderheit der modernisierten Deutsche-Bank-Türme ist dabei, dass das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser nicht einfach abgeführt, sondern unter anderem für die Toilettenspülung genutzt wird. Gemeinsam mit weiteren innovativen Technologien wird so eine Ersparnis von 44 Millionen Litern Wasser pro Jahr erreicht.

Als weitere ökologische Komponente der modernisierten Deutsche-Bank-Türme wurden die Flachdächer des Sockels begrünt, um so eine verbesserte Klimatisierung der Innenräume zu ermöglichen. Die auf dem Dach integrierte solarthermische Anlage übernimmt an sonnigen Tagen außerdem die komplette Warmwasserbereitung für den Küchen- und Kantinenbereich. Zusätzlichen elektrischen Strom generieren die Photovoltaik-Paneele auf den 45°-geneigten Glasdächern des Breitfußes. So fügen sich die Dachflächen nahtlos in das grüne Gesamtkonzept des Gebäudes ein.

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