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Wohn- und Geschäftsgebäude in Tübingen

Topografisch eingebettet

05.04.2024

Baujahr: 2020

Tübingen

© © Dietmar Strauß, Besigheim

Kompakt

Mit dem Erweiterungsumbau eines spätklassizistischen Wohn- und Geschäftshauses in der Tübinger Altstadt ist dem Büro Dannien Roller Architekten + Partner eine anspruchsvolle Neunutzung einer bislang ungenutzten innerstädtischen Brache gelungen. Eine Besonderheit des Entwurfs ist die schräg abfallende, dabei dreifach terrassierte und intensiv begrünte Dachlandschaft des neuen Anbaus.

Topografisch eingebettet

Am Rand der Tübinger Altstadt und direkt oberhalb der mittelalterlichen Stadtmauer haben Dannien Roller Architekten + Partner ein spätklassizistisches Wohn- und Geschäftshaus umgebaut und durch einen eingeschossigen Anbau als Erweiterung des eigenen Bürositzes ergänzt. Die moderne und klare Formensprache des winkelförmig geschnittenen Neubaus setzt sich deutlich vom historischen Bestand ab, fügt sich trotz aller Kontraste aber respektvoll in den bestehenden Kontext ein.

Prägend für die Architektur des neu hinzugefügten Volumens sind die großen Holzfenster in Verbindung mit der hellen, grob verputzen Fassade. Weiter differenziert wird die Architektur durch die dreifache Terrassierung des Baukörpers und durch die schräg abfallende Dachlandschaft. Die skulpturale Architektur bettet sich sensibel in den Hang der Schulbergterrassen ein und wird wie selbstverständlich Bestandteil der vorgegebenen Topografie. Betont wird die harmonische Einbettung in den innerstädtischen Umraum durch die intensive Begrünung der Dachlandschaft.

Kontrastreich gestalteter Innenraum

Die Erschließung von Alt und Neu erfolgt über die westlich verlaufende Pfleghofstraße, wo das Sockelgeschoss des Bestandsgebäudes durch eine breite Fensterfront mit geölten Eichenprofilen geöffnet wurde. Im Innenraum schließt sich ein offen gestalteter zweigeschossiger Ladenraum an, der verschachtelte Ein- und Durchblicke in die verschiedenen Ebenen bietet. Eine historische Holztreppe führt in die Büros und Besprechungsräume im Obergeschoss, die über das offene Fachwerk bereits vom Empfang aus einsehbar sind. Folgt man der abwärts führenden Treppe, gelangt man über ein verbindendes Zwischengeschoss in den rückseitig hinzugefügten Anbau, der eine Bibliothek, einen Konferenzbereich sowie weitere Büros beherbergt. Sämtliche Räume sind durch nüchterne Schlichtheit und Funktionalität geprägt. Die Wandflächen im Altbau sind mit durchgefärbtem grobem Putz gestaltet, während im Neubau das rohe Mauerwerk sichtbar belassen wurde.

Anspruchsvoll gestaltete Dachlandschaft

Die terrassierte Dachlandschaft wurde als Stahltrapezblechdach mit einem Gefälle von bis zu 21 Grad umgesetzt. Mit der Ausführung der dazu erforderlichen Arbeiten war die Walter Bedachungen GmbH aus Metzingen beauftragt worden. Oberhalb des Glattbleches kamen dabei zunächst ein bituminöser Voranstrich (BauderBIT BU-VP) sowie eine bituminöse Dampfsperrbahn mit Aluminiumbandeinlage (BauderVA 4) zum Einsatz. Direkt darüber wurde entsprechend des gewählten Warmdachaufbaus eine 20 Zentimeter dicke Wärmedämmung auf dem Untergrundgefälle (BauderPIR T G) verlegt, bevor anschließend die zweilagige Bitumenabdichtung aufgebracht werden konnte. Als untere Lage verlegten die Beschäftigten der Walter Bedachungen GmbH eine kaltselbstklebende Polymerbitumenbahn (BauderTEC KSA), als obere Lage schafft eine wurzelfeste Polymerbitumenschweißbahn (BauderPLANT E) einen langfristig sicheren Schutz gegen Feuchtigkeit.

Abschließend konnte der Aufbau für die extensive Begrünung ausgeführt werden. In einem ersten Schritt wurden dazu eine PE-Folie als Trenn- und Gleitschicht, eine Bautenschutzmatte, ein Drainageelement sowie ein Schutzvlies verlegt, bevor abschließend das Substrat für die intensive Dachbegrünung mit Bewässerungsanlage aufgebracht wurde. Im Ergebnis ist eine abwechslungsreich gestaltete Grünlandschaft entstanden, die sich ganz selbstverständlich in das vorhandene Stadtgefüge einfügt.

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