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MZH Schullandheim Riepenburg

Intelligent verbunden

28.03.2023

Baujahr: 2021

Hameln

Die Erweiterung des Schullandheims Riepenburg wird für unterschiedlichste Ausbildungs- und Freizeitaktivitäten genutzt. © Benjamin Zweig
© Die Erweiterung des Schullandheims Riepenburg wird für unterschiedlichste Ausbildungs- und Freizeitaktivitäten genutzt. © Benjamin Zweig

Kompakt

Die Erweiterung des Schullandheims Riepenburg bei Hameln überzeugt durch ihre offene und moderne Architektur. Gleichzeitig haben die Verantwortlichen die Möglichkeit genutzt, das Flachdach als extensives Gründach auszubilden. Das Gebäude fügt sich damit feinfühlig in die umgebende Landschaft ein.

Architektur-Büro: PASL GmbH
FDC-Teilnehmer: Elias Fuchs
Art des Objekts: Mehrzweckhaus Schullandheim
Fläche des Objekts: 445 m2
Baujahr: 2021
Flachdach-Eigenschaften: Gründach
Dachabdichtung: Bitumenbahn

MZH Schullandheim Riepenburg

Das Schullandheim Riepenburg bei Hameln ist ein ganzjährig beliebtes Ziel für Schulklassen, Gruppen und Vereine. Die Einrichtung liegt am südlichen Rand eines Waldgebietes im landschaftlich reizvollen Hummetal. Sie umfasst zwei Bettenhäuser aus der Zeit um 1900 sowie ein 4,5 Hektar großes Außengelände mit Spielplatz, Sportplatz, Lagerfeuerstelle und Waldklassenzimmer. Direkt angrenzend an die beiden bestehenden Bettenhäuser ist zuletzt eine moderne Erweiterung für unterschiedlichste Ausbildungs- und Freizeitaktivitäten entstanden. Der nach Plänen des Planungsbüros PASL aus Hannover entwickelte Neubau bietet auf zwei Ebenen mit einer Fläche von 445 Quadratmetern offene und helle Räume für Aus- und Fortbildungsaktivitäten und für Spiel und Freizeit.

Das Herzstück des Entwurfs ist ein luftiger Multifunktionssaal, der über zwei durchgehende Fensterfronten nach Norden und Süden freie Ausblicke auf die attraktive Umgebung ermöglicht. Ein zweiter Multifunktionsraum für kleinere Gruppen steht im Untergeschoss zur Verfügung.

Um möglichst kurze Wege zwischen Alt und Neu zu gewährleisten, haben die Planenden den Erweiterungsbau mittig zwischen den beiden Bestandsgebäuden platziert und die drei Baukörper zusätzlich durch einen nördlich angrenzenden Laubengang fließend miteinander verbunden. Kennzeichnend für den Entwurf ist außerdem, dass die Erweiterung durch eine gelungene Einbettung in das hangabwärts fallende Gelände optisch nur eingeschossig in Erscheinung tritt. Um dennoch ausreichend Tageslicht im Untergeschoss zu erhalten und gleichzeitig den fließenden Übergang zwischen Innen und Außen zu betonen, haben die Architekt:innen eine tribünenartig umgesetzte Tiefhofterrasse in Richtung Süden integriert. Die Anlage bietet neben Sitzmöglichkeiten im Freien auch eine Außentreppe zum Garten. Nach Norden wurde alternativ ein großes Oberlicht im Bereich des neu geschaffenen Vorplatzes eingefügt.

Gründach mit zweilagiger Bitumenabdichtung

Ein wichtiger Baustein des Entwurfes ist das 245 Quadratmeter große, extensiv bepflanzte Gründach. Der Aufbau fungiert nicht nur als ökologische Ausgleichsfläche, sondern schafft auch angenehm grüne Perspektiven: „Denn von den oberen Ebenen der beiden Bestandsgebäudes aus betrachtet, erscheint die Dachfläche damit als nahtlose Fortsetzung der Landschaft“, beschreibt Projektarchitekt Frank Lindner den Eindruck. Hinzu kommt, dass die angepflanzten Sedum-Gewächse eine optimierte Dämmung und damit eine verlängerte Lebensdauer des gesamten Dachaufbaus ermöglichen. Ein wichtiger Vorteil ist außerdem der geringe Pflegeaufwand: Denn Sedum verträgt Trockenheit und starke Hitze und ist gleichzeitig extrem pflegeleicht und benötigt zudem nur wenig Wasser und Nährstoffe.

Unterhalb des Gründachaufbaus sorgen wurzelfeste Bitumenschweißbahnen für eine langfristig sichere Abdichtung des Flachdachs. Im Rahmen der Umsetzung musste die beauftragte Dachdeckerei Rüdiger Meier aus Porta Westfalica zunächst eine Bitumen-Dampfsperre auftragen, direkt darüber wurde eine im Mittel 20 Zentimeter starke PUR-Dämmung verlegt. Die Neigung der beiden gegenüber gelegenen Dachflächen um jeweils zwei Prozent und die Integration einer mittig platzierten Entwässerungsrinne stellen dabei einen reibungslosen Abfluss von Regenwasser sicher.

Im nächsten Schritt konnten die Beschäftigten des Dachbetriebes mit dem Aufbringen der neuen zweilagigen Bitumenabdichtung beginnen. Als untere Abdichtungslage wurde eine kaltselbstklebende Elastomerbitumen-Unterlagsbahn verwendet, als obere Lage sorgt eine wurzelfeste Polymerbitumen-Schweißbahn für Schutz. Im letzten Schritt wurden dann eine Drainagematte und ein Substrat aufgebracht, um abschließend die extensive Dachbegrünung mit Sedum umsetzen zu können. Im Zusammenspiel ist nicht nur eine hochwertige Abdichtung sichergestellt, sondern das Dach dient gleichzeitig auch als ökologische Ausgleichsfläche.

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