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Marienturm

Schlank aufragend

08.11.2022

Baujahr: 2019

Frankfurt am Main

© Marienturm in Frankfurt am Main, Foto: Pecan Development GmbH

Kompakt

Objekt: Marienturm
Standort: Taunusanlage 9-10, Frankfurt am Main
Planung: Thomas Müller Ivan Reimann Architekten, Berlin
Bauherr: Projektgesellschaft Marieninsel Ost GmbH & Co. KG vertreten durch Pecan Development GmbH, Frankfurt am Main
Dachdecker: Willy A. Löw AG, Bad Homburg
Fertigstellung: Frühjahr 2019

Marienturm

Durch den bevorstehenden Brexit und die hohe Nachfrage nach innenstadtnahen Büroflächen erhält die Frankfurter Skyline gegenwärtig deutlichen Zuwachs. Neben dem Omniturm und dem Grand Tower wird in den kommenden Monaten auch das Büroensemble auf der „Marieninsel“ fertiggestellt. Der an zentraler Stelle im Frankfurter Bankenviertel gelegene Standort umfasst den 155 Meter hohen Marienturm, das 40 Meter hohe Marienforum sowie den angrenzenden Marienplatz. Der Marienturm bietet rund 45.000 Quadratmeter Bürofläche auf 38 Geschossen, das Marienforum stellt auf 10 Geschossen eine Mietfläche von 11.700 Quadratmetern zur Verfügung.

Die klare, prägnante Architektur wurde durch das Berliner Büro Thomas Müller Ivan Reimann Architekten entworfen. Um die von der Stadt gewünschte Scharnierfunktion zwischen den beiden Hochhaus-Achsen Mainzer Landstraße und Taunusanlage umzusetzen, entwickelten die Planer zwei klar voneinander unterscheidbare Baukörper, die sich durch ihre prägnante Formgebung und Fassadengliederung selbstbewusst in den städtischen Umraum einfügen. Ein charakteristisches Detail des Marienturmes ist insbesondere der sechs Geschosse hohe, durchgehend verglaste Sockel, über dem die beiden schmalen, sich durchdringenden Scheiben des Baukörpers aufsteigen. Die gleichmäßige vertikale Gliederung der Fassaden durch schlanke Aluminiumelemente schafft dabei ein homogenes Fassadenbild und betont die skulpturale Qualität des Bauwerks.

Zusätzlich in Szene gesetzt wird der Marienturm durch eine großzügige Eingangssituation und die großformatige Verglasung der Fassaden, die den Blick geradewegs in das lichte, repräsentative Foyer lenkt. Im Innenraum des Neubaus stehen neben Büro- und Konferenzflächen auch ein Restaurant und ein Café́, eine Kindertagesstätte, Fitnessflächen, zweigeschossige Skylobbys sowie eine Panorama-Dachterrasse zur Verfügung. Sämtliche Bereiche wurden in Zusammenarbeit mit der Interior-Designerin Patricia Urquiola aus Mailand gestaltet.

Hochwertige Dachabdichtung

Ein wichtiger Baustein im Rahmen der Ausführung war die Abdichtung der rund 1.200 Quadratmeter großen Flachdachfläche. Um einen bautechnisch sicheren Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit zu erhalten, wählten das beauftragte Dachdeckerunternehmen entsprechend der Vorgaben der Planer eine Ausführung als klassisches Warmdach mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung. Über einer Bitumen-Dampfsperre wurde dabei zunächst eine in Bitumen eingeschwemmte, im Mittel 200 Millimeter starke Gefälledämmung aus Schaumglas auf der Stahlbetondecke des Gebäudes aufgebracht.

Im nächsten Schritt erfolgte eine zweilagige Abdichtung mit Bitumenbahnen. Als untere Schicht kam eine Elastomerbitumen-Dachabdichtungsbahn im Gießverfahren in Heißbitumenklebemasse zum Einsatz, direkt darüber wurde eine Elastomerbitumenschweißbahn mit Polyestervlies-Träger als Oberbelagsbahn verlegt. Abschließend wurde für einen optimalen Schutz gegen Windsog sowie gegen UV-Einstrahlung eine 100 Millimeter dicke Kiesschicht bzw. ein Plattenbelag auf einer Trennlage aufgetragen.

In den begrünten Bereichen der Panorama-Dachterrasse wurde als Oberlage alternativ eine durchwurzelungsfeste Polymerbitumen-Schweißbahn eingesetzt, bevor anschließend die Begrünung angelegt werden konnte. In den begehbaren Bereichen der Dachterrasse wurde oberhalb einer Trennlage, einer Schutzmatte und eines Filtervlieses ein hochwertiger Betonplattenbelag auf einer Splittschicht verlegt.

Als besondere Herausforderung auf der Baustelle gestalteten sich die Materialdisposition bzw. die Materiallogistik vor Ort. Teilweise wurden die Bitumenbahnen auch nachts angeliefert und aufgrund des eng bemessenen Platzes dann in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Baulogistiker sofort auf die Dachflächen transportiert. Je nach Baufortschritt war das Dachdeckerunternehmen mit durchschnittlich acht Mitarbeitern vor Ort. Im Zusammenspiel mit der optimierten Logistik konnten die Arbeiten damit wie vorgesehen im Herbst 2018 fertiggestellt werden.

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