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Noltemeyer-Höfe in Braunschweig

Attraktive Wohnanlage mit nachhaltigem Schutz gegen Starkregen

09.11.2022

Baujahr: unkonwn

Braunschweig

© Noltemeyer-Höfe in Braunschweig, Foto: ZinCo GmbH

Kompakt

Objekt: Noltemeyer-Höfe, Braunschweig
Bauherr: Caja 16 Projekt GmbH, Bocholt
Architekten: phase 5 GmbH, Düsseldorf
Generalunternehmer: Schmeing Baugruppe GmbH, Bocholt
Planer Außenanlagen: IBF Felling Beratende Ingenieure Partnerschaft mbB, Dülmen

Noltemeyer-Höfe

Auf dem früheren Gelände der Firma Noltemeyer im Westlichen Ringgebiet von Braunschweig sind vor wenigen Monaten die „Noltemeyer-Höfe“ fertiggestellt worden. Das attraktive Wohnquartier umfasst sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 242 Wohneinheiten, die nach der Planung des Düsseldorfer Architekturbüros phase 5 städtebaulich so angeordnet wurden, dass mehrere begrünte Höfe entstanden sind. Betont wird der offene und freundliche Charakter der Bebauung durch die klare und moderne Architektursprache mit hellen Putzfassaden und durchgehend bodentiefen, dabei anthrazitfarben eingefassten Fenstern. Im Verbund mit Balkonen, Loggien, Terrassen oder Dachterrassen stehen den Bewohnern damit luftige Wohnungen mit fließendem Übergang zwischen Innen und Außen zur Verfügung.

 

Komplettiert wird das Projekt durch eine attraktive Freiraumgestaltung mit Gehwegen, Rasenflächen, Spielflächen, Bäumen, Sträuchern, Hecken und Bodendeckern. Direkt darunter haben die Planer außerdem eine Tiefgarage mit insgesamt 232 Stellplätzen angelegt. Das Zusammenspiel von Tiefgarage und aufliegender Freiraumgestaltung überzeugt nicht nur optisch und als willkommene Ausgleichsfläche, sondern bietet auch einen nachhaltigen Schutz gegen Starkregen. Denn zusätzlich zu einem herkömmlichen Gründachaufbau wurde die gesamte Tiefgaragendachfläche als Retentions-Gründach ausgebildet, das bei Starkregen große Wassermengen speichern und zeitverzögert in die Kanalisation abfließen lassen kann.

 

Vielschichtiger Dachaufbau

Im Rahmen der Umsetzung wurde zunächst die Abdichtung der insgesamt 5.780 Quadratmeter großen Dachfläche der Tiefgarage ausgeführt. Mit der Umsetzung der Maßnahme war das Unternehmen Holl Flachdachbau aus Salzgitter beauftragt worden: „Um einen langfristig sicheren Aufbau zu erhalten, der das Gebäude langfristig vor Feuchtigkeit schützt, haben wir das Dach mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung abgedichtet“, erklärt Dachdeckermeister Patrick Stietz. In einem ersten Schritt wurde dabei zunächst eine Bitumen-Dampfsperre mit Voranstrich auf der Stahlbetondecke der Tiefgarage aufgebracht. Anschließend erfolgte die Verlegung der zweilagigen Bitumenabdichtung: Als untere Abdichtungslage wurde eine eine besandete Elastomerbitumen-Dachdichtungsbahn in Heißbitumen verlegt, als obere Lage sorgt eine wurzelsichere Polymerbitumen-Schweißbahn für optimierten Schutz.

Die Ausführung der aufliegenden Retentionsschicht und der verschiedenen Grünflächen erfolgte durch die Garten- und Landschaftsbau Urban GmbH aus Rethen. Oberhalb der Abdichtung verlegten die Mitarbeiter zunächst eine stabile Trenn- und Gleitfolie in überlappenden Bahnen sowie ein Filtervlies als Schutzlage. Direkt darüber wurden dann spezielle, 0,60 m x 0,60 m große und 80 mm hohe Retentionselemente aufgebracht und untereinander zu einem flächigen Verbund zusammengefügt. Die Konstruktion erlaubt ein maximales Anstauvolumen von etwa 76 Liter je Quadratmeter. Bezogen auf die Gesamtfläche ergibt sich somit ein errechnetes Anstauvolumen von insgesamt 439.280 Liter Wasser, das über einen vordefinierten Zeitraum zeitverzögert in die Kanalisation abfließen kann. In Zeiten zunehmender Starkregenereignisse schafft die Bebauung damit ein wegweisendes Vorzeigeprojekt für einen veränderten Umgang mit urbaner Versiegelung und mit anfallendem Regenwasser.

Attraktive Dachbegrünung

Über der Retentionsschicht wurde zunächst ein mechanisch hoch belastbares Filtervlies und anschließend der weitere Systemaufbau für das Gehwegpflaster verlegt. Für die 2.320 Quadratmeter große Begrünung brachten die Dachdecker alternativ Untersubstrat in Höhe von 20 bis 30 cm sowie 30 cm Systemerde auf dem Tiefgaragendach auf. Anschließend konnte dann die üppige Bepflanzung mit Solitärbäumen, gezielten Sträucherreihen und Strauchpflanzungen inmitten ausgedehnter Rasenflächen umgesetzt werden.

Die zusätzliche gewonnene Naturfläche trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei und erhöht gleichzeitig die Lebensdauer des Tiefgaragendaches, indem sie den Aufbau zusätzlich vor Sonneneinstrahlung, Hagel oder Frost schützt. Parallel dazu wurde auch die insgesamt 5.000 Quadratmeter große Hauptdachfläche der sechs Einzelbaukörper als Gründach mit Extensivbegrünung ausgeführt. Alternativ zum Aufbau über den Tiefgaragendächern wurde die Fläche als Warmdach mit integrierter EPS-Dämmung ausgeführt. Die auf der Dachfläche integrierte, insgesamt 1.300 m² große Photovoltaik-Anlage versorgt das Quartier gleichzeitig mit grünem Strom. Im Zusammenspiel entstand so ein attraktives Vorzeigeprojekt, das Maßstäbe im Hinblick auf Nachhaltigkeit setzt.

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