Die Architekten Herzog & de Meuron hatten das VitraHaus bei der ursprünglichen Planung in weiß angedacht. So sind sämtliche Modelle schneeweiße Steildachhäuser.
Bitumenbahnen erhalten ihren optischen Eindruck durch die verschiedenen Farbtöne der Beschieferung. So wurden die Farben Diamantweiß, Dolomitgrau, Blaugrün und Schiefergrau den Architekten präsentiert und auch die Möglichkeit gezeigt, unterschiedliche Farben zur Bemusterung zu verwenden. Letztendlich fiel die Wahl nicht auf eine Standardbestreuung sondern auf ein dunkles Schiefergrau, das als Sonderbestreuung des Bitumenbahn-Herstellers realisiert werden konnte.
Eine weitere Besonderheit stellte sich in den unterschiedlich langen Dachflächen. So wurden die Bahnen in der jeweiligen Länge passgenau als Sonderbahnen angefertigt um Stöße zu vermeiden und ein homogenes Gesamtbild zu erreichen. Als erstes wurden die Bitumen-Unterlagsbahnen mit Trennschicht zur Holzschalung angebracht und nach Vorgabe der DIN 1055-4 aufgenagelt. Die beschieferte Bitumen-Oberlagsbahn wurde erst zum Schluss mit ganz besonderer Vorsicht verlegt - nach Abschluss der Bauarbeiten um eine Beschmutzung zu vermeiden.
Optimales Zusammenspiel
Während der Dacharbeiten war von Seiten des Bitumenbahn-Herstellers ein Lehrverleger mehrfach auf der Baustelle um mit kompetentem Rat dem Dachdeckerbetrieb zur Seite zu stehen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Architekturbüro, Industrie und ausführenden Betrieb sollte eigentlich bei allen Bauprojekten angestrebt werden, doch bei diesem architektonischen Kunstwerk war es unabdingbar um ein solch harmonisches Gelingen zu ermöglichen.
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