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Hafenspitze

Krönender Abschluss des MedienHafens

04.11.2022

Baujahr: 2011

Düsseldorf

© Hafenspitze Düsseldorf, Foto: Dejan Saric

Kompakt

Objekt: Hafenspitze Düsseldorf
Standort: Speditionstraße 21, Düsseldorf
Bauherr: Projektgesellschaft Hafenspitze mbH & Co. KG
Planung: JSK Architekten, jetzt SOP-Architekten, Düsseldorf
Objektüberwachung: Diete + Siepmann Ingenieurgesellschaft, Kaarst
Dachabdichtung: Iso-Bau GmbH
Fertigstellung: 2011, Bauzeit: Januar 2008 bis Februar 2011

Hafenspitze

Seit Beginn der 1990er-Jahre hat sich der einstige Rheinhafen Düsseldorf zum vielbeachteten Bürostandort „MedienHafen“ gewandelt. Eingebettet zwischen erhalten gebliebenen Silos und Lagerhallen wurden dafür zahlreiche Neubauten von national und international renommierten Architekten errichtet, darunter das experimentell verspielte Ensemble des „Neuen Zollhofes“ von Frank O. Gehry sowie Entwürfe von David Chipperfield oder Steven Holl.

Am nördlichen Ende der Speditionstraße – und damit direkt gegenüber der Hafenzufahrt zum Rhein –, wurde zuletzt das Projekt „Hafenspitze“ als weithin sichtbare Landmarke fertiggestellt. Das rund 55 Meter hohe, durchgehend verglaste Neubau-Ensemble wurde durch die vor Ort ansässigen JSK Architekten, jetzt SOP Architekten, geplant. Es setzt sich zusammen aus einem 19-geschossigen Hyatt-Hotel mit 303 Zimmern im Fünf-Sterne-Standard und einem nach Westen und zum Rhein hin orientierten 17-geschossigen Büroturm.
 

Um die unterschiedliche Funktion nach außen sichtbar werden zu lassen, kragen die beiden ansonsten weitgehend identisch gestalteten Baukörper oberhalb des sechsten Obergeschosses rund sechzehn Meter weit in gegenläufige Richtung aus. Die charakteristische, an alte Hafenkräne erinnernde Formgebung schafft nicht nur einen markanten architektonischen Abschluss der Bebauung auf der schmalen Landzunge, sondern ermöglicht gleichzeitig einen gelungenen assoziativen Bezug zu der ehemals industriellen Nutzung des Areals.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Planung war die Gestaltung des halbrunden Plateaus am äußersten Ende der Mole. Der rundum verglaste und komplett umgehbare Sockel beherbergt mehrere Konferenzräume des Hotels sowie eine gemeinsam genutzte Tiefgarage. Ebenfalls neu gestaltet wurde die angrenzende Fußgängerbrücke über das Hafenbecken, die einen direkten Zugang zur Stadt und zum östlich angrenzenden Teil des Medienhafens ermöglicht.
 

Hochwertige Dachabdichtung

Ähnlich hohe Ansprüche wie die Architektur erfüllt auch die Abdichtung der rund 9.000 Quadratmeter großen Flachdachflächen aus Stahlbeton. „Um eine bautechnisch optimale Lösung zu erhalten und das Risiko von Bauschäden zu minimieren, haben wir die Flächen als Umkehrdach ausgebildet“, erklärt Bauleiter Ralf Schweitzer von der Diete + Siepmann Ingenieurgesellschaft aus Kaarst. „Die Wärmedämmung liegt also oberhalb der Bitumen-Verbundabdichtung.“ Mit dem Vorteil, dass sie nahezu unterlaufsicher ist.

Die Ausführung sämtlicher Arbeiten erfolgte durch die Iso-Bau Gesellschaft für Flachdach- und Bauwerksabdichtung mbH aus Oberhausen. In einem ersten Schritt wurde der Betonuntergrund der Dachflächen zunächst mit einem Voranstrich auf Basis von Elastomerbitumen grundiert, um eine zuverlässige Haftfähigkeit zu erreichen. „Im Anschluss haben wir eine erste Lage Bitumendachbahnen in eine Heißbitumenklebemasse eingerollt“, berichtet Holger Eck von der Iso-Bau GmbH. „Direkt darüber wurde dann eine Polymerbitumenschweißbahn als Oberlage im Schweißverfahren verlegt.“ Großes Know-how erforderten dabei insbesondere die Anschlüsse an die vorhandenen Technikaggregate und an die speziellen Dachabläufe, die eine nach innen abgeführte Entwässerung der Dachflächen sicherstellen.

Um eine effektive Wärmedämmung der Dachflächen zu ermöglichen, kamen anschließend XPS-Dämmplatten aus Polystyrol-Extruderschaum zum Einsatz. „Da die darunter liegende Dachabdichtung auf diese Weise mitgedämmt wird, verlängert sich ihre Lebensdauer“, erklärt Holger Eck die Vorteile des Umkehrdaches. „Als obere Ebene haben wir dann ein reißfestes und diffusionsoffenes Vlies als Rieselschutz verlegt und anschließend Rasengittersteine gemäß der erstellten Windlastenberechungen und eine Schicht aus gewaschenem Kies aufgebracht.“

„Im Bereich der technischen Aufbauten wurden statt der Kiesschicht mehrlagig schwarze Gummischrotmatten verlegt, auf die anschließend die Ortbetonfundamente der jeweiligen Aggregate betoniert wurden“, erklärt Bauleiter Ralf Schweitzer. Die Zuwegungen zu den Anlagen sind jeweils mit einem Plattenbelag ausgeführt. „Darüber hinaus mussten auch sichere Notüberläufe für das Regenwasser realisiert werden. Ausgehend von den zu erwartenden Regenmengen vor Ort wurden deshalb mehrere 10 mal 15 Zentimeter große Öffnungen in den Außenkanten der Dachwanne hergestellt, so dass das Regenwasser auch bei verstopften Bodenabläufen durch entsprechende Kanäle bis zur Außenkante der Fassade gelangen und ablaufen kann.“

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