Herstellung von Bitumen

Raffinerie-technische Herstellung aus Erdöl

Erdöl besteht hauptsächlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff, genauer gesagt aus einem Gemisch von Kohlenwasserstoffen wie Paraffinen, Naphthenen und Aromaten. Auch Stickstoff (Amine, Porphyrine), Schwefel (Merkaptane, Thioether) und Sauerstoff (Alkohole, Chinone) sind in Spuren enthalten. Die chemische Zusammensetzung, die jeweiligen Anteile der Inhaltsstoffe sowie die Dichte variieren beim Erdöl je nach geologischer Entstehungsgeschichte. In modernen Raffinerie-Anlagen findet das Prinzip der fraktionierten Destillation Anwendung.

Fakten zur Herstellung von Bitumen

1. Stufe: Atmosphärische Destillation

Die atmosphärische Destillation findet in der ­ersten Stufe statt. Hier wird das Rohöl nach Erwärmung unter atmosphärischem Druck destilliert. Leichte Bestandteile verdampfen aufgrund ihres niedrigen Siedepunkts und kondensieren – sie sind die Basis zum Beispiel für Benzine, Diesel oder leichtes Heizöl.

2. Stufe: Vakuum-Destillation

Die zweite Stufe der Destillation ist die Vakuum-Destillation. Hier werden aus dem Rückstand der ersten Stufe unter vermindertem Druck bei Temperaturen von 350 bis 380 °C weitere Bestandteile abdestilliert. Es verdampfen Öle, die zum Teil als Einsatz für Konversionsanlagen oder zur Herstellung von Schmierölen verwendet werden.

3. Flüssiges Bitumen: Destillationsbitumen

Nach den ersten zwei Destillationsstufen, der atmosphärischen Destillation und der Vakuum-Destillation. bleibt Bitumen zurück, genauer gesagt Destillationsbitumen. Die gezielte Auswahl des eingesetzten Rohöls und der Verarbeitungsschritte bestimmen die Qualität des gewonnenen Bitumens. Das Destillationsbitumen ist Ausgangsstoff für die Weiterverarbeitung.

Das gewonnene Bitumen fließt anschließend durch Wärmetauscher, um die Prozesswärme wieder zurück zu gewinnen und um das sehr heiße Bitumen auf Auslieferungs­temperaturen zu kühlen, direkt in den vorbestimmten Bitumentank.

Aus dem Tank werden Proben entnommen, an denen überprüft wird, ob das Bitumen die gewünschten Anforderungen erfüllt. Nach erfolgreicher Analyse gibt der Prüfer das Bitumen für die Verladung und den Transport zum Kunden frei.

Zur Weiterverarbeitung verlässt das Bitumen die Raffinerie mit einem Tanklastwagen. Das flüssige Bitumen ist bis zu 200 °C heiß. So wird es dann auch zu den Bitumenbahnen-Herstellern geliefert.

Zur Fachinformation "Herstellung von Bitumen und Bitumenbahnen"

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