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Individuell gestaltete Einfamilienhäuser mit Flachdach

Vorstellung von Teilnehmer-Objekten des Flachdach Contests

29.03.2023

Einfamilienhäuser – Fotoquellen oben v.l.n.r: Fotograf Philip Kistner, © ASSELMEYER© / unten v.l.n.r.: Sieckmann Walther Architekten ,Benjamin Zweig, Sieckmann Walther Architekten
© Einfamilienhäuser – Fotoquellen oben v.l.n.r: Fotograf Philip Kistner, © ASSELMEYER© / unten v.l.n.r.: Sieckmann Walther Architekten ,Benjamin Zweig, Sieckmann Walther Architekten

Kompakt

Egal, ob Neubau oder Sanierung: Die flachen Dachflächen von Einfamilienhäusern eignen sich hervorragend zur Begrünung. Und davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Bewohner. Denn Gründächer sorgen für deutlich mehr Komfort und für eingesparte Energiekosten.

Individuell gestaltete Einfamilienhäuser mit Flachdach

Neben Bürogebäuden, Bildungsbauten, Hotels oder großflächig ausgeführten Wohngebäuden haben auch zahlreiche Einfamilienhäuser und Villen beim Flachdach Contest 2022 teilgenommen. Zu den interessantesten Projekten zählt das im Hamburger Süden errichtete „Haus HUS“, gestaltet vom vor Ort ansässigen Architekturbüro Sieckmann Walther.

 

Haus HUS

Der aus mehreren Volumen zusammengesetzte Entwurf besticht durch seine klassisch-moderne Klinkerarchitektur, die auf den ersten Blick an die Krefelder Bauten von Mies van der Rohe erinnert. Für die Abdichtung der insgesamt 100 Quadratmeter großen Flachdachfläche kamen wurzelfeste EPDM-Bahnen zum Einsatz. Das aufliegende Gründach trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei und erhöht gleichzeitig die Lebensdauer des Daches, indem es den Aufbau zusätzlich vor Sonneneinstrahlung, Hagel oder Frost schützt.

Villa K

Ähnlich hochwertig präsentiert sich die großzügig gestaltete „Villa K“, die die Hannoveraner PASL GmbH in der Nähe von Leipzig fertiggestellt hat. Ausgehend von der naturnahen Lage des Grundstücks entstand ein kompakter Baukörper mit klaren Geometrien und mit ausgesuchter Farb- und Materialwahl. Ausgangspunkt des Entwurfs ist ein quadratischer Hauptkörper aus grauen Klinkern, der vertikal durch ein zusätzliches Split-Level untergliedert ist. Straßenseitig hat das Haus damit drei Ebenen, während gartenseitig zwei hohe Geschosse ausgebildet wurden. Ergänzt wird der Hauptkörper durch drei vertikal eingeschobene Volumen mit großen, strahlend weiß eingefassten Glasfronten. Das Flachdach wurde als Gründach mit Dachterrasse und mit Photovoltaikanlage ausgebildet. Um eine hochwertige und bautechnisch sichere Lösung zu erhalten, wurde die Fläche als Warmdachaufbau mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung umgesetzt.

Haus JS

Modernisierung eines Bungalows

In ihrer Blütezeit in den 1960er-Jahren sind landauf, landab hunderttausende Bungalows neu errichtet worden. Der berühmteste davon ist der ehemalige Kanzlerbungalow in Bonn, der bis heute als architektonische Stilikone der Nachkriegsmoderne gilt. Mittlerweile ist die Bauweise etwas in die Jahre gekommen, sodass viele Bestandsgebäude bei Eigentumswechseln mittlerweile abgerissen werden, um Platz für moderne Neubauten zu schaffen.

Dass es auch ganz anders geht, zeigt das „Haus JS“ in Hamburg, gestaltet wie das oben beschriebene Haus HUS durch den Architekten Martin Sieckmann. Um den vorgefundenen Bungalow aus den 1960er-Jahren zu einem modernen Wohnhaus umzuwandeln, wurde der ursprünglich gelb verklinkerte Bestand innenseitig neu gedämmt, mit dreifach verglasten Holz-Aluminium-Fenstern ausgestattet und außerdem weiß gestrichen. Die parallel umgesetzte Aufstockung wurde im Kontrast in Holzrahmenbauweise ausgeführt und mit einer schwarzen Holzlamellenfassade sowie mit rahmenlos integrierten Fensterflächen umgesetzt. Um dennoch einen harmonischen Gesamteindruck zu erhalten, wurde das bestehende Motiv der umlaufenden Dachrandverkleidung aus anthrazitfarbenem Zink aufgenommen und auf die Aufstockung übertragen. Beeindruckend ist zudem auch die positive Energiebilanz des Projektes: Denn die „graue Energie“, die durch die Sanierung im Vergleich mit einem Neubau eingespart wurde, entspricht in etwa dem Heizenergiebedarf des Hauses für die kommenden 35 bis 40 Jahre. Die Flachdachflächen wurden für einen langfristig sicheren Schutz gegen Feuchtigkeit mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung ausgeführt.

Haus am See

Eine weitere gelungene Sanierung eines Bungalows aus den 1960er-Jahren zeigt das strahlend-weiß verputzte „Haus am See“, das der ArchitektJustus Asselmeyer auf einem Seegrundstück am Rande Hamburgs umgesetzt hat. Die besondere Herausforderung bei diesem Projekt war, dass die zulässigen seitlichen Baugrenzen mit dem vorhandenen Baukörper bereits erreicht waren und die Deckenhöhe im Keller mit nur 2,05 Metern in einem nicht zulässigen bewohnbaren Bereich lag. Um dennoch ausreichend Wohnraum für die vierköpfige Bauherrenfamilie zu schaffen, wurden Teile des Kellers um 100 Zentimeter abgesenkt bzw. neu gegründet. Als Basis dazu dient eine wasserundurchlässige Stahlbeton-Konstruktion, die dem Grundwasser und dem Erddruck auf dem See-Grundstück standhält. Parallel dazu wurde ein schmaler, 12 Meter langer Lichthof mit drei großen Öffnungen in Richtung Garten integriert. Im Ergebnis wurde eine komplett neue Wohnebene geschaffen, die eine deutliche Vergrößerung der vorhandenen Wohnfläche ermöglicht. Das mit modernen Kunststoffbahnen abgedichtete Flachdach wurde im Zuge des Umbaus zu einem Solardach ausgebaut, um eine weitgehend autarke Stromversorgung zu ermöglichen.

Haus R

Betont moderne Architektur

Ganz in Weiß präsentiert sich auch das „Haus R“, das der Oldenburger Architekt Uwe Oltmanns in Bad Zwischenahn realisiert hat. Das luftig gestaltete Einfamilienhaus überzeugt durch seine klare, moderne Formgebung und das ausgewählte Farb- und Materialkonzept, das neben weißen Putzflächen auch einen dunkelgrau verklinkerten Sockelbereich sowie Böden und Wände aus Sichtbeton umfasst. Zur Straße hin zeigt sich das Haus zurückhaltend und geschlossen, rückseitig öffnet es sich mit einer raumhohen Glasfront zum Garten und zur flachen Landschaft. Um einen fließenden Übergang von innen nach außen zu ermöglichen und eine Trennung zum Arbeitsbereich bzw. Gästezimmer zu erreichen, wurde außerdem ein dreiseitig eingefasster Innenhof zum Verweilen eingefügt. Das stilprägende Flachdach wurde mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung sicher gegen Feuchtigkeit geschützt. Direkt darüber ist ein extensiver Gründachaufbau geplant.

Villa S

Ähnlich puristisch gibt sich auch die „Villa S“, die Architekt Klaus Mäs in Bornheim bei Bonn realisiert hat. Ausgehend von den Wünschen der Bauherrenfamilie ist ein modern gestaltetes Wohnhaus mit klaren kubischen Formen und mit reduzierter Farbigkeit und Materialität entstanden. Zusätzlich verleihen gezielt platzierte Ausschnitte und große, dunkelgrau eingefasste Fensteröffnungen dem Baukörper Plastizität, geometrische Struktur und Leichtigkeit. So springt beispielsweise der Eingangsbereich etwas zurück, sodass das Obergeschoss darüber fast zu schweben scheint. Und auf der Rückseite des Gebäudes rahmt eine frei auskragende Betonrahmenkonstruktion im Obergeschoss den Bereich der Terrasse und des Balkons ein und zeichnet dabei die Grundform des Gebäudequaders nach. Die Flachdachfläche des Neubaus wurde als Warmdach mit einer zweilagigen Bitumenbahnenabdichtung ausgeführt. Die dabei integrierte Photovoltaikanlage leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des aus dem Netz bezogenen Stroms.

Plan B

Radikal offen zeigt sich auch das am Rande der Eifel gelegene Wochenendhaus „Plan B“, gestaltet vom Kölner Architekturbüro Lepel & Lepel. Als Antwort auf die leichte Hanglage ist ein eingeschossiger Baukörper entstanden, der sich nach Süden und Westen mit einer raumhohen Verglasung zur Umgebung öffnet und dabei deutlich über die angrenzende Wiese hervorragt. Zur Straße hin gräbt sich das Haus stattdessen ganz erdverbunden in die Böschung ein und zeigt sich vergleichsweise geschlossen mit einer schwarzen Fassade aus Lärchenbrettern. Der Entwurf umfasst neben dem Wohnhaus selbst auch eine straßenseitig platzierte Werkstatt. Beide Volumen werden von einem gemeinsamen Flachdach überdeckt, das im Eingangsbereich und in Richtung Garten deutlich übersteht und dabei auch den Balkon vor dem Wohnzimmer überdeckt. Die hochwertige Kunststoffbahnabdichtung ermöglicht einen langfristig sicheren Schutz des Daches gegen Feuchtigkeit. Direkt darüber wurde eine extensive Dachbegrünung mit Sedum umgesetzt. Die zusätzliche gewonnene Naturfläche trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei und sorgt gleichzeitig für eine verbesserte Wärmedämmung.

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