Den Erweiterungsbau von Gebäude 49 plante Hans-Martin Bräkling, Abteilungsleiter Hochbau in der Bauabteilung bei Miele, als eine Konstruktion aus Stahltrapezblech. Diese Ausführung ist bei dem Unternehmen zum Standard geworden. Auf dem tragenden Blech liegt eine feste feuerbeständige Mineralfaserdämmung, darauf wiederum eine zweilagige Abdichtung aus Polymerbitumenbahnen. Auf eine Dampfsperre wird völlig verzichtet. Lediglich bei Bauwerken mit besonders hohen Innentemperaturen, wie sie beispielsweise bei der Elektronikabfertigung entstehen, sieht Miele den Einsatz einer Dampfsperre vor. In diesen Produktionshallen kommt es aufgrund des starken Temperaturgefälles von innen nach außen zu einem besonders hohen Dampfdiffusionsdruck, der zu Tauwasserniederschlag in der Konstruktion führen könnte. Bei Gebäude 49 handelt es sich aber um eine Lagerhalle mit unproblematischen niedrigen Temperaturen.
Wartungskonzept
Neben widerstandsfähigen Baumaterialien und einer gewissenhaften Bauausführung trägt auch ein durchdachtes Wartungskonzept zur Langlebigkeit von Dächern bei, das weiß man auch bei Miele. Umso mehr, als sich in direkter Nachbarschaft zum Werk ein Unternehmen mit hohem Schadstoffausstoß befindet. Die dort abgegebenen Partikel verirren sich nur zu schnell auf die Dachflächen und verstopfen dort das Entwässerungssystem. Stehendes Wasser kann dann möglicherweise zu schweren Schäden an der Dachkonstruktion führen. Um dem vorzubeugen, hat die Miele-Bauabteilung ein ausgeklügeltes System zur Wartung der Dachflächen erstellt: Einmal im Jahr werden sämtliche Dachflächen durch Dachdecker fachmännisch begangen und inspiziert. Hinzu kommen regelmäßige Kontrollgänge der werkseigenen Handwerker, und schließlich geht auch die Bauabteilung selbst mindestens zweimal im Jahr alle Dachflächen ab.
Fazit
Großflächige Dachabdichtungen stellen extrem hohe Anforderungen an Mensch und Material. Fehler in der Bauausführung oder die Wahl des falschen Dachabdichtungsmaterials können zu einem hohen Sanierungsbedarf führen. Das Beispiel Miele zeigt, dass Polymerbitumenbahnen langfristig für ein dichtes Dach sorgen, das auch den außergewöhnlichen Bedingungen von Industriehallen standhält. Und zwar so erfolgreich, dass das westfälische Unternehmen weltweit nur noch Bitumenbahnen einsetzt.
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