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Pariser Höfe

Mit Blick auf Stuttgart 21

09.11.2022

Baujahr: 2013

Stuttgart

© Pariser Höfe in Stuttgart, Foto: KSP Jürgen Engel Architekten

Kompakt

Objekt: Pariser Höfe
Standort: Athener Straße, Stuttgart
Bauherr: Reiß & Co. Real Estate München GmbH
Projektleitung/Projektsteuerung: MasterPlan Projektconsulting und -management GmbH
Planung Bürogebäude: KSP Jürgen Engel Architekten, Frankfurt/Main
Dachabdichtung: Werder Bedachungen, Leutersdorf
Fertigstellung: 2013

Objekt Tag der Architektur 2013

Pariser Höfe

Im unmittelbarer Nähe zum Stuttgarter Hauptbahnhof sollen in den nächsten 20 Jahren schrittweise die drei Stadtquartiere „Europaviertel“, das „Rosensteinviertel“ und „Schlossgarten“ neu entstehen. Seit einigen Jahren bereits in vollem Gange sind die Arbeiten im Europaviertel, wo 2011 bereits die neue Bibliothek des koranischen Architekten Eun Young Yi eröffnet wurde. Zuletzt sind hier auch die „Pariser Höfe“ mit 242 Wohnungen sowie hochwertigen Büros fertiggestellt worden. Die Büroflächen mit einer Fläche von 7.500 Quadratmetern wurden vom erfahrenen Architekturbüro KSP Jürgen Engel Architekten aus Frankfurt/Main umgesetzt. Die Wohnungen mit einer Fläche von insgesamt 24.000 Quadratmetern wurden vom Münchener Büro Maier Neuberger Projekte GmbH realisiert.

 

Um die verschiedenen Nutzungen Wohnen und Arbeiten klar voneinander zu trennen und eine geschlossene Bebauung innerhalb des neuen Viertels zu erreichen, präsentieren sich die Pariser Höfe als kompakter siebengeschossiger Block, der nach innen durch zwei begrünte Innenhöfe gegliedert wird. Der nach Südosten zu den Bahngleisen hin orientierte Baukörper beherbergt dabei ausschließlich Büroflächen. Er setzt sich zusammen aus einem doppelgeschossigen Sockelbereich, über dem vier Vollgeschosse mit harmonisch gegliederten Fassaden aus hellem Naturstein aufsteigen. Den oberen Abschluss des Baukörpers bildet ein zurückspringendes Staffelgeschoss mit Zugang nach außen und mit freiem Blick über die Stadt.

Betont wird der urbane und zeitlose Charakter des Entwurfs durch die Arkaden im Sockelbereich. Ein weiteres gelungenes Detail ist die elegant abgerundete Gebäudekante nach Süden, im Kreuzungsbereich Osloer Straße/Athener Straße, die gleichzeitig auch den Haupteingang zum Gebäude markiert. Über eine großzügige Eingangshalle werden von hier aus sämtliche Büros zentral erschlossen.

 

Zweilagige Bitumenabdichtung als Schutz gegen Feuchtigkeit

Ein wichtiger Aspekt bei der Fertigstellung des großflächigen Neubaukomplexes war die Abdichtung der insgesamt rund 2.900 Quadratmeter großen Flachdachflächen von Bürogebäude und Wohnabschnitt. Die Umsetzung der Arbeiten erfolgte nach einer bundesweiten Ausschreibung durch die Werder Bedachungen GmbH & Co. KG aus dem sächsischen Leutersdorf. Das 1998 gegründete Unternehmen ist bundesweit tätig und hat in den vergangenen Jahren unter anderem die Dacharbeiten bei der Staatsbibliothek in Berlin oder beim smarthouse von Auer+Weber+Assoziierte in München ausgeführt. Um auch für das Projekt in Stuttgart eine hochwertige und bautechnisch sichere Lösung zu erhalten, wählte das Unternehmen für sämtliche Dachflächen eine Ausführung als Warmdach mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung. Die gesamte Maßnahme dauerte etwa ein Jahr, während dieser Zeit war das Team je nach Baufortschritt mit sechs bis zehn Mitarbeitern vor Ort.

Bei den als Warmdach umgesetzten Hauptdächern wurde oberhalb der Stahlbetondecke zunächst eine Bitumendampfsperrbahn aufgebracht. Im nächsten Arbeitsschritt wurde eine EPS-Dämmung mit einem Gefälle von zwei Prozent verlegt, die eine optimierte Wärmedämmung und gleichzeitig ein sicheres Ablaufen von Regenwasser ermöglicht. Lediglich im Brandwandbereich wurde alternativ Mineralwolle zur Dämmung eingesetzt. Oberhalb der Dämmung kam anschließend eine kaltselbstklebende Elastomerbitumen-Unterlagsbahn zum Einsatz. Direkt darüber wurde eine durchwurzelungsfest ausgerüstete Elastomerbitumenschweißbahn vollständig auf dem Untergrund verschweißt. Abschließend konnten die Dachdecker dann die Attikaverkleidung ausführen.

Bei den oberhalb der Tiefgaragen gelegenen Innenhofterrassen im Erdgeschoss wurde alternativ ein Umkehrdach ausgeführt. Hier kamen nach der Grundierung des Betonuntergrundes mit einem Voranstrich auf Basis von Elastomerbitumen zunächst die auch bei den sonstigen Dachflächen verwendeten Bitumenbahnen zum Einsatz, bevor eine 200 Millimeter starke PUR-Dämmung aufgebracht wurde. Abschließend konnte dann das Gründach angelegt werden. Die Begrünung ermöglicht nicht nur eine optimierte Dämmung, sondern fungiert gleichzeitig auch als attraktiver Blickfang für die Bewohner und Mitarbeiter sämtliche Büros und Wohnungen in den Pariser Höfen.

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