Die Vorteile von Aufstockungen gegenüber Neubauten sind dabei vielfältig. Durch die Nutzung vorhandener Dachflächen muss bisher freie Fläche weder zu Bauland umgewandelt noch erschlossen, überbaut und versiegelt werden. Geringe Verfügbarkeit und Höchstpreise für Bauland, Entwicklung und – nicht zu vergessen – Erschließung machen es Wohnungsbaugesellschaften und öffentlichen Bauherren immer schwerer, „leistbaren“ Wohnraum zu entwickeln. Und es braucht mitunter viel oder zu viel Zeit. Wenngleich auch eine Aufstockung Zeit benötigt, ist diese doch meist deutlich schneller zu realisieren als für Erschließung und Bau neuer Grundstücks- und Wohnflächen nötig ist. Ein großes Argument für die Nachverdichtung durch Aufstockung ist die Tatsache, dass bestehende Infrastrukturen weiter genutzt werden können. Der Neubau von Straßen, Kanälen und Versorgungsleitungen entfällt ebenso wie damit verbundene Zeit- und Kostenaufwendungen. Vielmehr sind bei Aufstockungen gelegentlich „nur“ Vergrößerung oder Revitalisierung von Straßen, Parkraum oder Versorgungsleitungen nötig.
Darin erschöpfen sich die Vorteile der Aufstockung noch nicht. Durch die Aufstockung erfährt das Bestandshaus eine signifikante Aufwertung und Wertsteigerung. Ein weiterer positiver ökologischer Faktor bei der Gestaltung von Wohnraum durch Aufstockung: Es werden keine Grünflächen überbaut oder versiegelt. Das bedeutet auch, dass kein Ausgleich für diese versiegelten Flächen geschaffen werden muss. Ökologisch ist auch, dass sich der Energiebedarf im Falle einer Aufstockung im darunter liegenden Geschoss um bis zu 50 Prozent reduzieren kann. Generell gilt: Verantwortliche könnten aus genannten Gründen bei anstehenden größeren Sanierungen zukünftig darüber nachdenken, ob nicht auch die Schaffung weiteren Wohnraums möglich und sinnvoll ist. Denn ohnehin sanierungsbedürftige Dächer werden im Rahmen einer Aufstockung nicht saniert, sondern ersetzt. Investment fließt damit in eine Aufstockung statt in eine Ertüchtigung oder Sanierung.