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Verband der Chemischen Industrie e.V.

Nachhaltig saniert: Sanierung der Verbandszentrale der chemischen Industrie in Frankfurt

09.11.2022

Baujahr: 1973

Frankfurt am Main

Kompakt

Objekt: Verbandszentrale der chemischen Industrie / Dachsanierung eines Bestandsgebäudes
Standort: Mainzer Landstraße 55, Frankfurt am Main
Bauherr: Verband der Chemischen Industrie e.V.
Dachdecker: Rupp Dächer GmbH, Langenselbold
Baujahr: 1973
Dachsanierung: 2018

Der 1877 gegründete Verband der Chemischen Industrie e.V. vertritt die Interessen der Branche und seiner rund 1.700 Mitgliedsunternehmen gegenüber Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Seit 1954 ist der VCI mit seinem Hauptsitz in einem 11-geschossigen Scheibenhochhaus in der Mainzer Landstraße 55 in Frankfurt am Main ansässig. Der Bau war seinerzeit ganz im Stil der Nachkriegsmoderne gestaltet worden. Architektonisch prägend war insbesondere das Zusammenspiel der schlicht und funktional gestalteten Rasterfassade aus Glas und Stein mit dem leicht vorkragenden Flugdach. Nach einer tiefgreifenden Sanierung in den 1970er-Jahren ist das Gebäude 2016 umfassend revitalisiert und entsprechend der ursprünglichen Planung modernisiert worden.

Bereits 1973 war der Standort durch ein direkt angrenzendes 14-geschossiges Punkthochhaus ergänzt worden. Die strenge Fassadengliederung wurde dabei übernommen, ansonsten aber bildet der Erweiterungsbau mit seiner vertikalen Gestalt und seinen großzügig verglasten Fassaden einen gelungenen Gegenpol zum Bestandsbau aus dem Jahr 1954. Nach dreißigjähriger Nutzung war das Gebäude bereits 2004 umfassend saniert worden. Als weitere Maßnahme erfolgte jetzt eine Revitalisierung des oberhalb des Technikgeschosses gelegenen, rund 150 Quadratmeter großen Flachdaches.

Warmdachaufbau mit zweilagiger Bitumenabdichtung

Der Dachaufbau des Erweiterungsgebäudes war ursprünglich als Warmdach ausgeführt worden, bestehend aus einer zweilagigen Bitumenabdichtung, die über einer Wärmedämmung auf der Unterkonstruktion aus Stahlbeton aufgebracht worden war. Ende der 1990er-Jahre war dieser Aufbau nach rund 25-jähriger Nutzung ein erstes Mal saniert worden. Die seinerzeit neu aufgebrachte Abdichtung war bis zuletzt intakt, es gab keinerlei Risse oder Undichtigkeiten. Dennoch wurde die Fläche jetzt vorausschauend durch den VCI ein zweites Mal saniert, um so die Lebensdauer der Abdichtung um weitere zwanzig Jahre zu verlängern. Mit der Umsetzung der Maßnahme war die Dachdeckerfirma Rupp Dächer aus dem nahe gelegenen Langenselbold beauftragt worden. Das Unternehmen besteht seit rund vierzig Jahren und hat bereits zahlreiche größere Projekte ausgeführt. Ausgehend vom Zustand der vorhandenen Abdichtung und aufbauend auf einer intensiven Bestandsaufnahme wurde gemeinsam entschieden, die vorhandene Abdichtungsschicht zu belassen und lediglich einlagig mit einer Polymerbitumenbahn zu regenerieren.

 

Arbeiten vor Ort

Im Rahmen der Ausführungsarbeiten vor Ort mussten zunächst bestehende Verkrustungen von der vorhandenen Abdichtung abgestoßen und Schmutzablagerungen entfernt werden. In einem weiteren Schritt konnte dann der Untergrund mit dem kaltverarbeitbaren, lösungsmittelhaltigen, dünnflüssigen und geruchsarmen Bitumen-Voranstrich behandelt werden. Direkt darüber kam für einen optimierten Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit eine Polymerbitumen-Schweißbahn als 4,5 Millimeter dicke Hochwertbahn zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine flexibel reagierende Abdichtungsbahn mit einer hochreißfesten 4K-Verbundträgereinlage, die durch ihre spezielle Ausrüstung eine dauerhafte Abdichtung bei wechselnden Biege- und Zugbeanspruchungen ermöglicht und die sich damit ideal für die Regenerierung und Sanierung gealterter Flachdächer eignet.

 

Besondere Herausforderungen

Bei der Ausführung sämtlicher Maßnahmen mussten die Dachdecker unter anderem eine auf dem Dach befindliche Blitzschutzanlage sowie ein System zur Absturzsicherung berücksichtigen. Ebenso mussten sämtliche weiteren Aufbauten und Durchdringungen sicher abgedichtet werden. Hinzu kam, dass bislang nur ein Dachablauf vorhanden war. Um den geänderten Vorschriften zu entsprechen und eine maximale Sicherheit zu erreichen, wurde dieser Ablauf im Rahmen der Sanierung um einen Notablauf ergänzt, der auf die darunter liegende Dachfläche entwässert.

Als große Herausforderung erwies sich außerdem der Materialtransport hinauf zur Baustelle. Mit den Personenaufzügen im Gebäude konnte das Material immerhin bis in den 13. Stock transportiert werden; von dort aus musste es allerdings einige Stufen hoch auf das Dach des 13. Stockwerks getragen werden. Zur Unterstützung diente dabei ein Fassadenaufzug. Im Zusammenspiel mit einer eingespielten Logistik gelang es schließlich, sämtliche Sanierungsarbeiten wie geplant innerhalb von knapp zwei Wochen fertigzustellen. Dank der vorausschauenden Entscheidung des VCI dürften damit in den kommenden zwanzig Jahren keine weiteren Sanierungen fällig werden.

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