Ähnlich hohe Ansprüche wie die Architektur erfüllt auch die Abdichtung der rund 9.000 Quadratmeter großen Flachdachflächen aus Stahlbeton. „Um eine bautechnisch optimale Lösung zu erhalten und das Risiko von Bauschäden zu minimieren, haben wir die Flächen als Umkehrdach ausgebildet“, erklärt Bauleiter Ralf Schweitzer von der Diete + Siepmann Ingenieurgesellschaft aus Kaarst. „Die Wärmedämmung liegt also oberhalb der Bitumen-Verbundabdichtung.“ Mit dem Vorteil, dass sie nahezu unterlaufsicher ist.
Die Ausführung sämtlicher Arbeiten erfolgte durch die Iso-Bau Gesellschaft für Flachdach- und Bauwerksabdichtung mbH aus Oberhausen. In einem ersten Schritt wurde der Betonuntergrund der Dachflächen zunächst mit einem Voranstrich auf Basis von Elastomerbitumen grundiert, um eine zuverlässige Haftfähigkeit zu erreichen. „Im Anschluss haben wir eine erste Lage Bitumendachbahnen in eine Heißbitumenklebemasse eingerollt“, berichtet Holger Eck von der Iso-Bau GmbH. „Direkt darüber wurde dann eine Polymerbitumenschweißbahn als Oberlage im Schweißverfahren verlegt.“ Großes Know-how erforderten dabei insbesondere die Anschlüsse an die vorhandenen Technikaggregate und an die speziellen Dachabläufe, die eine nach innen abgeführte Entwässerung der Dachflächen sicherstellen.
Um eine effektive Wärmedämmung der Dachflächen zu ermöglichen, kamen anschließend XPS-Dämmplatten aus Polystyrol-Extruderschaum zum Einsatz. „Da die darunter liegende Dachabdichtung auf diese Weise mitgedämmt wird, verlängert sich ihre Lebensdauer“, erklärt Holger Eck die Vorteile des Umkehrdaches. „Als obere Ebene haben wir dann ein reißfestes und diffusionsoffenes Vlies als Rieselschutz verlegt und anschließend Rasengittersteine gemäß der erstellten Windlastenberechungen und eine Schicht aus gewaschenem Kies aufgebracht.“
„Im Bereich der technischen Aufbauten wurden statt der Kiesschicht mehrlagig schwarze Gummischrotmatten verlegt, auf die anschließend die Ortbetonfundamente der jeweiligen Aggregate betoniert wurden“, erklärt Bauleiter Ralf Schweitzer. Die Zuwegungen zu den Anlagen sind jeweils mit einem Plattenbelag ausgeführt. „Darüber hinaus mussten auch sichere Notüberläufe für das Regenwasser realisiert werden. Ausgehend von den zu erwartenden Regenmengen vor Ort wurden deshalb mehrere 10 mal 15 Zentimeter große Öffnungen in den Außenkanten der Dachwanne hergestellt, so dass das Regenwasser auch bei verstopften Bodenabläufen durch entsprechende Kanäle bis zur Außenkante der Fassade gelangen und ablaufen kann.“