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Forschungsinstitut

Forschungsinstitut für Molekulare Pflanzenwissenschaften

25.10.2022

Baujahr: 2014

Hannover

© Forschungsinstitut Hannover, Fotoquelle: tsj tönies + schroeter + jansen freie architekten gmbh

Kompakt

Objekt: Forschungsinstitut für Molekulare Pflanzenwissenschaften
Standort: Leibniz Universität Hannover
Bauherr: Land Niedersachsen
Planung: tsj tönies + schroeter + jansen freie architekten gmbh, Lübeck
Dachabdichtung: Fischer Flachdach, Weißenberg
Fertigstellung: 2014

Die Grüne Fakultät

Auf dem Campus Herrenhausen hat die Naturwissenschaftliche Fakultät der Leibniz Universität Hannover ein neues Labor- und Forschungsgebäude für Molekulare Pflanzenwissenschaften eingeweiht. Der in direkter Nähe zum bestehenden Institut für Botanik sowie zu den Eingangsgebäuden der Herrenhäuser Gärten errichtete Neubau von tsj architekten aus Lübeck stellt auf zwei Ebenen mit einer Hauptnutzfläche von 2.500 Quadratmetern neue Seminar-, Labor- und Büroräume für fünf Institute zur Verfügung. Forschungsschwerpunkte sind dabei insbesondere die Bereiche pflanzliche Symbiosen, pflanzlicher Energiestoffwechsel, pflanzliche Nährstoffversorgung sowie der Proteintransport in Mikroorganismen.

Um die vorhandenen Sichtbezüge und die großräumige Raumgliederung des bestehenden Campus zu erhalten und gleichzeitig einen sensiblen Übergang zum angrenzenden Wohngebiet zu ermöglichen, haben sich die Architekten für eine zurückhaltende Architektur mit maßvoller Höhenstaffelung entschieden, die oberhalb des zweiten Obergeschosses nur einige wenige Technikaufbauten auf dem Dach umfasst. Ein zentraler Blickfang sind stattdessen die mit schmalen vertikalen Glaspaneelen in unterschiedlichen Grüntönen gestalteten Fassaden. Die naturfarbene Hülle fügt den Neubau fließend in die grüne Umgebung ein und schafft gleichzeitig einen sinnfälligen Bezug zu den Lehrinhalten des Forschungsgebäudes.

Ebenso überzeugend wie die angepasste Fassadengliederung präsentiert sich auch die bewusst flexibel gehaltene Innenraumgestaltung. Um möglichst kurze Wege und Synergien zwischen den unterschiedlichen Instituten zu ermöglichen, wurden die Büro- und Laborflächen miteinander verzahnt, als Kommunikationsbereiche dienen eine aufgeweitete Flurzone, mittig angelegte Sozial- und Besprechungsräume sowie gemeinschaftliche Räume im Erdgeschoss. Im Kern des Gebäudes stehen den Studenten außerdem zwei begrünte Patios mit raumhoher Verglasung zur Verfügung, die gleichzeitig eine optimierte Tageslichtnutzung ermöglichen.

Warmdach mit Begrünung

Ein wichtiger Baustein bei der Fertigstellung des neuen Forschungsgebäudes war die Abdichtung der rund 2.200 Quadratmeter großen Flachdachflächen. Um einen langfristigen Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit und damit einhergehende Bauschäden sicherzustellen, führte die Fischer Flachdach GmbH aus dem sächsischen Weißenberg die Fläche als Warmdach mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung aus. „Oberhalb der Stahlbetondecke haben wir dabei zunächst eine oberseitig besandete Bitumenschweißbahn aus modifiziertem Bitumen als Dampfsperrbahn eingesetzt“, berichtet der zuständige Bauleiter Stefan Lemke, der mit seinem Team von September 2012 bis November 2013 je nach Baufortschritt mit durchschnittlich zwei bis drei Mitarbeitern vor Ort war. Direkt darüber sorgt dann eine 200 Millimeter starke EPS-Gefälledämmung mit dem erforderlichen Mindestgefälle von zwei Prozent für einen sicheren Abfluss von Regenwasser.

Im nächsten Arbeitsschritt kam zunächst eine weitere Bitumenschweißbahn (als Dampfsperrbahn zum Einsatz. Direkt darüber konnten die Dachdecker dann mit dem Verlegen der zweilagigen Bitumenabdichtung beginnen. „Als untere Abdichtungsbahn wurde eine kaltselbstklebende Elastomerbitumenbahn mit Sicherheitsnaht aufgeklebt, als Oberlage wurde eine spezielle Elastomerbitumen-Wurzelschutzbahn verwendet, um so eine durchwurzelungssichere Basis für die abschließende Begrünung zu schaffen“, berichtet Stefan Lemke. Die dabei aufgebrachten Sedum-Gewächse ermöglichen nicht nur eine optimierte Klimatisierung des Gebäudes, sondern stellen ganz nebenbei auch einen intelligenten Bezug zur architektonischen Gestaltung sowie zu den Forschungsschwerpunkten der „Grünen Fakultät“ her.

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