Planung der Bauwerksabdichtung
Das Kellermauerwerk ist vor Nässe und Feuchtigkeit zu schützen. Da die Kellerwand nach Verfüllen der Baugrube von außen nicht mehr zugänglich ist, sind spätere Sanierungen aufwändig und teuer. Eine hochwertige Abdichtung ist daher sinnvoll investiertes Geld. Vor Auswahl des geeigneten Materials für die jeweilige Baustelle ist in der Regel die Erstellung eines Baugrundgutachtens wichtig wie auch dessen fachgerechte Interpretation und die Berücksichtigung der Art der Kellernutzung. Gegen Bodenfeuchte muss anders abgedichtet werden als gegen zeitweise aufstauendes Sickerwasser. Kelleraußenwände in stark durchlässigem Boden oder mit Dränung werden gemäß DIN 18533 mit einem Voranstrich versehen und dann mit einer kaltselbstklebenden Bitumen-Dichtungsbahn (KSK) oder kaltselbstklebenden Bitumen-Dichtungsbahn mit Träger vollflächig verklebt oder mit einer Elastomerbitumen-Schweißbahn vollflächig verschweißt. Kellerwände in wenig durchlässigem Boden und ohne Dränung sind gemäß DIN 18533 mit einem Voranstrich zu versehen und mit einer vollflächig verschweißten Elastomerbitumen-Schweißbahn abzudichten. Die Wandabdichtung wird dabei so an die Abdichtung der Sohle angeschlossen, dass eine Wanne entsteht.
Vorbereitung des Untergrunds
Für eine durchgehend dichte Schicht ist die Bauwerksfläche entsprechend vorzubereiten. Sie muss frostfrei, fest, eben, frei von Nestern und klaffenden Rissen, Graten und frei von schädlichen Verunreinigungen sein. Setzt man vollflächig verklebte Abdichtungen ein, muss die Oberfläche trocken sein. Vertiefungen, die größer als 5 mm sind werden vorab mit Mörtel geschlossen. Kanten werden gefasst, Kehlen gerundet. Der Bitumenvoranstrich hält nur dann gut, wenn die Bauteil- und Umgebungstemperatur mindestens + 5° C beträgt. Er wird so aufgetragen, dass eine Menge von 200 g/m² bis 300 g/m² gleichmäßig verteilt wird. Lösemittelhaltige Bitumenprodukte dürfen in Innenräumen und ähnlichen baulichen Anlagen nicht eingesetzt werden. Lösemittelfreie Bitumenvoranstriche sind empfehlenswert.
Detailausbildung
Besonders sorgfältig sind Durchdringungen, Anschlüsse und Übergänge zu planen und auszuführen. Sie bilden im Abdichtungssystem die größte Herausforderung. Durchdringungen werden bei nicht drückendem Wasser mit Klebe- oder Anschweißflansch, Manschetten, Manschetten mit Schellen oder durch Los- und Festflanschkonstruktionen abgedichtet. Bei drückendem Wasser ist ausschließlich die Los- und Festflanschkonstruktionen zu wählen. Bei Anschlüssen an aufgehende Bauteile gibt es keine Unterscheidung bezüglich der Beanspruchung. Der Abdichtungsrand wird in Nuten eingezogen oder mit Klemmschienen versehen und konstruktiv abgedeckt. Übergänge sind bei Abdichtungen gegen Bodenfeuchte und nicht drückendem Wasser durch Klebeflansche, Anschweißflansche, Klemmschienen oder Los- und Festflanschkonstruktionen herzustellen. Bei Abdichtungen gegen drückendes Wasser und zeitweise aufstauendes Sickerwasser sind ausschließlich Los- und Festflanschkonstruktionen vorzusehen.