Zusätzlich muss bei der Planung der Solaranlage die mechanische Beanspruchung der Dachunterkonstruktion berücksichtigt werden, die sich bei Montage, Wartung und Betrieb der Anlage durch das Begehen der Dachfläche ergibt. Als modernes Abdichtungsmaterial für Solardächer oder anderweitig genutzte Dächer haben sich mehrlagige Dachabdichtungen aus Bitumen- und Polymerbitumenbahnen etabliert. Denn die Gesamtdicke der Abdichtung von bis zu zehn Millimetern und die hohe Elastizität und Widerstandsfähigkeit ermöglichen eine hohe mechanische Stabilität und einen hohen Widerstand gegen Perforation. Die Trägereinlage moderner Bitumenbahnen besteht je nach gewünschter Dehnungsfähigkeit, Reiß- und Perforationssicherheit aus verstärktem Glasvlies, aus Polyestervlies, aus gewebten Glasfäden oder aus einer Kombination der verschiedenen Werkstoffe. Die Fülle an möglichen Varianten, die unter anderem auch Sonderfarben bei der Beschieferung umfasst, ermöglicht dem Planer dabei eine nahezu perfekte Anpassung an die Anforderungen des jeweiligen Gebäudes und an die geplante Verarbeitungstechnik der eingesetzten Dachbahn. Eine gute Möglichkeit, sich über den Werkstoff zu informieren, bietet der vdd Industrieverband Dach- und Dichtungsbahnen e. V.. Der Verband hält mit den „Technischen Regeln für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit Polymerbitumen- und Bitumenbahnen – abc der Bitumenbahnen“ ein umfassendes Regelwerk zur kostenlosen Bestellung bereit und vermittelt bei Bedarf außerdem den direkten Kontakt zu den führenden Herstellern.
Eine besondere technische Herausforderung bei der Installation von Solaranlagen sind die Befestigungspunkte der aufgestellten Gestellkonstruktionen. Denn bei unsachgemäßer Ausführung können undichte Stellen zu Feuchtigkeitseintritt, und damit unter Umständen zu einer kostenaufwändigen Deinstallation der gesamten PV-Anlage führen. Idealerweise werden die Befestigungspunkte deshalb dampf- und luftdicht an die Dampfsperre angeschlossen. Bewährt haben sich spezielle Klebe- oder Klemmflansche, die allerdings ausreichend groß dimensioniert sein müssen. Dabei ist es wichtig, die Anschlüsse der Dachabdichtung an Durchdringungen und Befestigungen aus der wasserführenden Ebene herauszuführen und unter Beachtung der erforderlichen Anschlusshöhen abzudichten. Nähere Informationen bietet hier das Technische Merkblatt für Dachabdichtungen mit Bitumenbahnen bei Beanspruchungen durch Solaranlagen des vdd.