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Lager- und Bürogebäude in Reutlingen

Hochfunktional und maximal effizient

21.11.2023

Baujahr: 2021

Reutlingen

© Der turmartig gestaltete, beinahe würfelförmige Baukörper umfasst im Sockelgeschoss ein in den Hang geschobenes Lager. © Johannes-Maria Schlorke - Architekturbüro Manderscheid

Kompakt

Das dreigeschossige Lager- und Bürogebäude in Reutlingen bietet ein gelungenes Beispiel für einen hochwertig geplanten Gewerbebau. Der Neubau von Manderscheid Architekten überzeugt durch seine klare Architektur sowie durch seine hohe Funktionalität und Nachhaltigkeit.

Hochfunktional und maximal effizient

In einem Industriegebiet am nördlichen Stadtrand von Reutlingen hat das Tübinger Architekturbüro Manderscheid den bestehenden Sitz eines Motorsportveranstalters durch ein dreigeschossiges Lager- und Bürogebäude erweitert. Der turmartig gestaltete, beinahe würfelförmige Baukörper umfasst im Sockelgeschoss ein in den Hang geschobenes Lager. Direkt darüber befindet sich ein zweigeschossiger Verwaltungsteil mit hellen Büros.

Das Lager im Gebäudesockel ist aus Beton gefertigt und wird über ein Sektionaltor von der tiefergelegten südlichen Hofebene beliefert. Der aufgesetzte Büroteil ist als zellulosegedämmte Holzrahmenkonstruktion mit Brettstapeldecken umgesetzt und wird durch einen Betonkern ausgesteift. Komplettiert wird der Entwurf durch ein Parkdeck, das über der Dachfläche des in den Hang geschobenen Teil des Lagers angeordnet ist. Das Deck ist über eine Rampe befahrbar und bietet gleichzeitig auch Zugang zu den beiden Bürogeschossen.

Die Außenhülle des Neubaus ist durchgehend als Holzfassade aus unbehandelter heimischer Lärche ausgebildet. Lediglich die zurückgesetzten Flächen über den Fenstern sind korallenrot gestrichen. „Ebenso sind auch im Innenraum viele Materialien roh und unverfeinert eingesetzt“, erklärt Architekt Christoph Manderscheid. Ein gelungenes Detail ist außerdem das extensiv begrünte Flachdach oberhalb des Büroteils. „Zusätzlich haben wir eine akkugepufferte Photovoltaikanlage installiert, die durch die Kühlung der Pflanzen effizienter läuft und die gleichzeitig eine Wärmepumpe mit ihren vier Erdsonden versorgt“, so Christoph Manderscheid. Im Zusammenspiel ist ein hochfunktionales Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität entstanden, das gleichzeitig durch eine hohe Nachhaltigkeit punkten kann und das durch die Stromeinspeisung den Plusenergiehaus-Standard erreicht.

Umkehrdach mit befahrbarem Plattenbelag

Bei der Planung und Umsetzung des Dachaufbaus mussten die Verantwortlichen sowohl die unterschiedlichen Funktionen der verschiedenen Flachdachflächen als auch die unterschiedlichen Konstruktionsarten berücksichtigen. Das Flachdach über den Büros im zweiten Obergeschoss wurde danach als Warmdach mit extensiver Begrünung ausgeführt. Oberhalb der 20 Zentimeter dicken Massivholzdecke bzw. über dem aussteifenden Kern aus Beton wurde dazu zunächst eine Elastomerbitumendampfsperrbahn als luftdichte Schicht aufgebracht. Im nächsten Schritt kam eine im Mittel 18 Zentimeter dicke Wärmedämmung aus PIR-Hartschaumplatten zum Einsatz. Das Gefälle von ein bis zwei Prozent sorgt dabei für den Abfluss von Regenwasser.

Direkt darüber haben die Beschäftigten des Dachdeckerbetriebs eine Elastomerbitumen-Kaltselbstklebebahn (SOPREMA Vapro stixx 35) als untere Lage der Abdichtung ausgeführt. Als Oberlagsbahn wurde eine wurzel- und rhizomfeste Elastomerbitumenschweißbahn verwendet. Um die Begrünung auszuführen, wurden eine PE-Folie als Trenn- und Gleitschicht, eine Bautenschutzmatte, ein Drainageelement und ein Schutzvlies verlegt, abschließend folgte das Substrat für extensive Dachbegrünung. Für eine optimierte Nachhaltigkeit dient das Dach außerdem als Aufstellort für eine Photovoltaikanlage.

Das Parkdeck präsentiert sich abweichend als Umkehrdach mit befahrbarem Plattenbelag. Oberhalb der Stahlbetonmassivdecke und einem Bitumen-Voranstrich brachten die Beschäftigten hier eine hochwertige Elastomerbitumendachdichtungsbahn als untere Abdichtungslage im Gießverfahren auf. Als Oberlage kam eine wurzelfeste Elastomerbitumen-Schweißbahn zum Einsatz. Abschließend wurden eine 18 Zentimeter dicke Dämmung aus Polystyrolhartschaum sowie ein Plattenbelag ohne Gefälle verlegt. Im Bereich der Rampe findet sich abweichend eine Schaumglasdämmung. Im Ergebnis ist eine langfristig sichere Abdichtung entstanden, die das Gebäude nachhaltig vor Feuchtigkeit schützt.

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