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Forschungszentrum in Heidelberg

In den Hang gebaut

21.11.2023

Baujahr: 2022

Heidelberg

© Der Komplex setzt sich zusammen aus einem quadratischen, 40 x 40 Meter großen Atriumgebäude und einem 90 Meter langen, großteils in den Hang gebauten Steggebäude. © Luis Gerstner

Kompakt

Das Forschungsgebäude EMBL IC in Heidelberg überzeugt durch seine transparente Architektur und die gelungene Einbindung der Architektur in die Hanglage des Grundstücks. Betont wird die Einbettung in den grünen Umraum durch ein anspruchsvolles Außenraumkonzept, das neben einer großen Freitreppe auch die Gestaltung der verschiedenen Flachdachflächen umfasst.

In den Hang gebaut

Mit dem EMBL Imaging Centre (EMBL IC) in Heidelberg hat das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) ein hochmodernes Forschungszentrum für Elektronen- und Lichtmikroskopie erhalten. Ausgehend von der Hanglage am Rand des Königstuhls haben gerstner + hofmeister architekten eine vornehm zurückhaltende Architektur mit weitestgehend transparenter Außenhülle geschaffen. Das Ergebnis ist eine fließende Verbindung von innen und außen sowie von Wissenschaft und Natur.

Der Komplex setzt sich zusammen aus einem quadratischen, 40 x 40 Meter großen Atriumgebäude und einem 90 Meter langen, großteils in den Hang gebauten Steggebäude. Das dreigeschossige Atriumgebäude beherbergt überwiegend Seminar- und Büroräume sowie das Herzstück des Gebäudes, die sogenannte „Cryo-Halle“, die wie ein dunkler Monolith im offenen Atrium mit Glasoberlicht liegt. In der Cryo-Halle stehen bis zu vier hochsensible Elektronen-Mikroskope bereit. Die Fensterflächen ermöglichen dabei, dass auch externe Gruppen und Besuchende einen Blick auf die Forschungsarbeit vor Ort werfen können. Im zweigeschossig angrenzenden Steggebäude befinden sich vorrangig die Mikroskop- und Laborräume, die überwiegend keine natürliche Belichtung wünschen, sowie die umfangreichen Technikräume.

Großen Wert legten gerstner + hofmeister architekten auf die Gestaltung des Außenraumes und der Dachflächen: „Das Konzept umfasst das begehbare Dach des Steggebäudes ebenso wie eine große Freitreppe mit Sitzkuben“, wie Architekt Daniel Hofmeister erklärt. Die Anlage lädt zum Verweilen und zu Gesprächen ein. Zudem schafft sie eine Verbindung mit der korrespondierenden Treppe im Atrium, die vom Haupteingang in die obere Ebene führt. Eine wichtige Rolle für das Freiraumkonzept spielt außerdem die vom Hang aus einsehbare Flachdachfläche des Neubaus: „Das eingefügte Glasoberlicht sorgt dabei für großzügigen Tageslichteinfall im zentralen Atrium, die umliegende Fläche ist extensiv begrünt“, so Daniel Hofmeister.

Abdichtung der begehbaren Flachdachflächen

Die Umsetzung der Dachabdichtung und des Gründachs erfolgte durch die Marquardt GmbH aus dem nahe gelegenen Waghäusel. Um eine sichere Abdichtung des rund 1.800 Quadratmeter großen genutzten Flachdachs über dem Steggebäude zu erreichen, wurden die Fläche als Umkehrdach mit einer einlagigen Kunststoffabdichtung ausgeführt. Oberhalb der Stahlbetondecke wurde dazu zunächst eine Elastomerbitumen-Dampfsperrbahn verlegt, direkt darüber kam eine einlagige Abdichtung mit wurzelfesten Kunststoff-Dachbahnen aus EPDM zum Einsatz. Abschließend konnte eine 20 Zentimeter dicke XPS-Dämmung verlegt werden. Der aufliegende Gründachaufbau wurde mit einer Speicherschutzmatte mit einer Drain- und Wasserspeicherschicht sowie mit einem Systemfilter ausgeführt. Die darauf aufbauenden Grünflächen mit ihrer hohen Aufenthaltsqualität und ihren befestigten Bereichen mit Plattenbelägen wurden durch die Grewe GmbH aus Ladenburg umgesetzt.

Abdichtung der Dachfläche über dem Atriumgebäude

Zur Abdichtung des Flachdaches über dem Atriumgebäude wurde abweichend ein Warmdachaufbau mit Kunststoff-Dachbahnen gewählt. Im ersten Schritt hatten die Beschäftigten der Marquardt GmbH zunächst eine Elastomerbitumen-Schweißbahn als Dampfsperre verlegt, als Dämmung kamen eine Flachdämmplatte und eine Gefälleplatte mit einer mittleren Dicke von insgesamt 20 Zentimeter zum Einsatz. Die Neigung von zwei Prozent sorgt dabei für eine sichere Abfuhr von Regenwasser. Der aufliegende Gründachaufbau wurde mit einer Speicherschutzmatte mit einer Drain- und Wasserspeicherschicht, mit einem Systemfilter sowie mit Systemerde für Bienenweide ausgeführt.

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